Nähgeplauder: Veränderung an einem Schnitt

Ich freue mich immer über all die Fragen, die uns im Nähgeplauder in unserer facebook Nähgruppe NähmodeÜ40 gestellt werden.

Hier wurde zuletzt ein Foto als Inspirationsvorlage gezeigt und gefragt, ob und wie das gezeigte Modell sich auf einen bestimmten Schnitt umsetzen lässt.

Zur Frage nach dem „ob“ .... - na klar!
und ... es ist gar nicht so schwierig und diese Änderung lässt sich auf jegliches Schnittmuster übertragen.
Exemplarisch zeige ich das hier an einem Grundschnitt.

Da ich das Bild aufgrund des Urheberrechtes hier nicht poste, beschreibe ich dieses einfach einmal.
Es handelt sich um ein Kleid, dessen Oberteil körpernah anliegt in einem uni Stoff.
Etwa ab Taillenhöhe verläuft eine leichte Kurve bis Brusthöhe. Hier ist das Kleid unterteilt und am Oberteil ist ein Rockteil - das in Falten gelegt ist - angesetzt.

Als erstes benötigst du also dein Oberteil (Grund) schnitt. 


















Da die Rockansatzlinie kurvig von unten nach oben verläuft, ist das Aufzeichnen des kompletten Vorderteils erforderlich.



Lege nun die folgenden Punkte auf dem Schnitt fest: Anfangspunkt der Kurvenlinie und deren Endpunkt. Anschließend verbinde die beiden Punkte.

Schneide nun den oberen Teil vom unteren Teil ab!






Wir benötigen jetzt nur noch den unteren Teil.
Notier dir die Breite von dem  Vorderteil und überlege dir folgendes:
- wieviel Falten soll dein Rockteil haben?
- welche Faltentiefe möchtest du haben?
- wie möchtest du die Falten verteilen?






Für das hier jetzt nicht vollständig gezeichnete Oberteil habe ich mir überlegt, dass ich für den ausgewählten Bereich 3 Falten legen möchte. Diese habe ich als senkrechte grüne Linien, gleichmäßig verteilt,  eingezeichnet.

Schneide jetzt das Unterteil entlang der grünen Senkrechten durch.








Auf einem weiteren Blatt Papier zeichnest du jetzt eine Waagerechte als Hilfslinien ein.
Auf dieser platzierst du nun die durchgeschnittenen Unterteile.

Starte mit dem äußersten Teil und das nächste Teil legst du mit dem erwünschten Faltenabstand daneben und klebst es einfach fest. So verfährst du mit allen anderen Teilen auch.


Solltest du dir unsicher sein über den Falteninhalt, nimm dir ein Stück Stoff und experimentiere einfach und falte diesen solange, bis du zufrieden bist.









Sind alle Teile aufgeklebt, faltest du das Papier so, als würdest du den Stoff in Falten legen






Jetzt ziehst du die oberen Linien (Rockansatzlinie) nochmal nach und schneidest das gefaltete Papier entlang dieser Kurve (die Vorgehensweise ist wie beim Abnäher)










Ziehst du das gefaltete Papier auseinander, siehst du eine leichte Zickzacklinie. Deinen Stoff schneidest du später genau hier ab (denk noch daran, dass du die Nahtzugabe hinzufügen musst).















Wird der Stoff in Falten gelegt, hast du anschließend wieder eine gerade Ansatzlinie!





Nun bin ich gespannt, ob und welche Werke in der Nähgruppe entsprechend verändert und entstehen werden.

Gibt es Fragen?
Dann gerne hier im Kommentar oder natürlich in unserer Nähgruppe.
Habt Spaß!!!!
























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