Tutorial: #Nähgruppenshirt01 schmal geschnitten, mit langem Arm

Claudia von https://www.nilibyclaudiashome.com/ und ich freuen uns jedes Mal so sehr, wenn jemand das von uns wir beschriebene  #nähgruppenshirt01 genäht hat und auch zeigt.
Ein schnell zu nähendes Shirt, was auch von einem Nähanfänger nicht nur genäht werden kann, sondern auch auf die jeweilis persönichen Maße umgesetzt werden kann. Und ... es ist auch konstruiert, dass die Person, die es trägt, auch vorteilhaft erscheint und nicht nach außen hin, den Körper in Kleidung verstecken lässt.

Bislang gab es das #Nähgruppenshirt01 nur mit angeschnittenem kurzem Arm. Klar lässt sich auch so ein Shirt mit beispielsweise einer Strick- oder Sweatjacke zu jeder Jahreszeit tragen, doch mal ehrlich, im Herbst/Winter sind Longsleeves einfach optimaler.

Da einige Mädels diesen Wunsch auch ausgesprochen haben, war klar, dass das #Nähgruppenshirt01 auch langärmlig konstruierbar und nähbar werden soll.

Für  mich war von Beginn an klar, dass ich keine Fledermausärmel haben wollte. Zum Einen lassen sich hiervon schon einige kostenlose Anleitungen im Netz finden, zum anderen wirkt der Oberkörper einer Frau durch das Tragen solcher Oberteile nicht gerade vorteilhaft, sondern eher breiter, als dieser ist. Dennoch ... es gibt Tage, da  möchte ich auch genauso eingehüllt mich kleiden und finde diese Art Shirt auch völlig ok und die Devise heißt ja auch, trage das, was dir gefällt und worin du dich wohlfühlst.
Diejenigen, die sich ein lässiges eher schmal geschnittenes Shirt nähen möchten, für die ist möglicherweise unser #Nähgruppenshirt01 genau das Richtige.

Grundlage für die heutige Version ist das Basis #Nähgruppenshirt01, das ich hier beschreibe:
https://weltvontina.blogspot.com/2019/09/das-nahgruppenshirt01.html
https://weltvontina.blogspot.com/2019/09/das-nahgruppenshirt01-2-und-letzter-teil.html und hier
https://weltvontina.blogspot.com/2019/09/erklarung-zum-nahgruppenshirt01.html
In den vorgenannten Tutorials beschreibe ich unter anderem, welche Maße ihr von euch benötigt, ob und welche Bewegungszugaben erforderlich sind.

Von diesem Basisschnitt ausgehend, habe ich zwei Varianten genäht.
Meine erste langärmlige Variante war in meinen Augen noch zu weit in der Schulter übernschnitten und auch den Ärmel fand ich noch zu Fledermausshirtlastig.
Unten auf dem Foto könnt ihr sehen, dass ich die Schulternaht gegenüber dem Basisshirt zwar kürzer geschnitten haben, den Bogen zum Armansatz jedoch nicht höher angesetzt habe.


So sah das fertige Ergebniss nach diesem Schnitt aus:




Ich mag es,´dennoch, auch wenn es einen weiteren Armansatz hat.













Bei der finalen Version habe ich also erst einmal die Armansatzkurve höher gelegt. Von dem Beginn der ursprünglichen Armrundung habe ich eine Senkrechte nach oben hin bis zur Schulter gezogen und haben mit dem Kurvenbeginn erst 9,5 cm später gestartet. Vorab ist es noch wichtig den individuellen Armumfang zu messen und diesen durch Zwei zu dividieren, damit ihr auch das Mindestumfangsmaß für den Ärmel habt.
Von meiner Markierung auf der Senkrechte, die 9,5 cm oberhalb der ursprünglichen Kurve liegt, ziehe ich mir nach außen hin eine Waagerechte von 2 cm (in diesen 2 cm habe ich hier bereits eine Nahtzugabe von 1 cm für den Armansatz hinzugerechnet)

Auf dem Foto könnt ihr sehen, dass durch diese Änderung der Armansatz wesentlich schmaler geworden ist und auch die überschnittenen Schulter bei weitem nicht mehr so weit über den Schulterknochen liegen.





















Um die kleine Rundung für den Armansatz zu zeichnen, habe ich zunächst von Kreuzungspunkt der Senkrechten und der 2 cm Waagerechten, eine Diagonale im 45 Grad Winkel gezeichnet und auf dieser Diagonalen einen Punkt 0,75 cm vom Kreuzungspunkt markiert. Dieser Punkt ist lediglich eine Orientierung zum Einzeichnen der Armansatzkurve. Zeichnet euch jetzt eine kleine flache Kurve ein, so wie ihr sie euch wünscht.
Möchtet ihr den Ärmel ganz gerade haben, so könnt ihr jetzt hergehen und euch eine Senkrechte bis zur Schulter hochziehen, ausgehend ab dem Endpunkt der 2 cm Waagerechten.
Ich wollte eine ganz ganz flache Armkugel haben und habe daher eine ganz leichte Armrundung eingezeichnet.

Das Vorder- bzw. Rückenteil ist fertig und jetzt kann der Ärmel konstruiert werden.
Hierfür benötigt ihr folgende Maße:
Armlochweite
Weite vom Oberarm
Weite vom Ellenbogengelenk
Weite um Handgelenk bzw. von der Stelle, wo der Ärmel enden soll

Ich habe den Ärmel erst konstruiert, nachdem ich Vorder- und Rückenteil zusammengenäht habe.
Warum? So konnte ich sehen, wie weit die Schulter überschnitten ist und kann so dann auch gleich die Abstandsmaße ermitteln. Damit meine ich : Abstand Armansatz zu Ellenbogengelenk und Handgelenk.

Mit diesen Maßen mache ich mir zunächst eine Art Raster.
Ich starte mit einer Waagerechten, die auch gleichzeitig die Mitte des Ärmels und auch der Fadenlauf ist.
Rechts von der Waagerechten ziehe ich mir eine Senkrechte und markiere mir auf der Senkrechten unterhalb der Waagerechten das Maß der Ärmelansatzes von dem Vorder- bzw. Rückenteil.
Von dem unteren Endpunkt dieser Senkrechten ziehe ich mir wiederum eine Senkrechte, in der gewünschten Ärmellänge. Jetzt ist ein Rechteck gezeichnet für eine Hälfte des Ärmels,

Auf der Waagerechten, die auch die Mitte des Ärmels ist, markiert euch die folgenden Punkte:
- Oberarmumfang
- Ellenbogengelenk
- Ärmelabschluß bzw. Handgelenk

Von diesen Markierungspunkten zeichnet ihr euch jeweils eine Senkrechte und auf dieser markiert ihr euch das Mindestumfangsmaß des jeweils angesprochenen Armteils (also Ellenbogengelenk, Handgelenk), also Orientierung für das anschließende Einzeichnen der Ärmelseitennaht.



 Hier im Bereich könnt ihr (hoffentlich einiger-
maßen gut, den Mindestumfang vom Ellenbogen
auf der Senkrechten erkennen)
Einen ganz eng anliegenden Ärmel wollte ich nicht haben und hab daher im Bereich Ellenbogengelenk eine Bewegungszugabe von 1 cm hinzugefügt und auch im Handgelenksbereich. Und dann kann auch schon die Ärmelseitennaht eingezeichnet werden.
UPS ,,,fast vergessen. Die Armlochkurve sollte ja nicht gerade sollte ganz flach und leicht kurvig sein. 

Ich weiß, dass zwischen Schulterpunkt und Armlochansatz eine Differenz von 1 cm liegen und von daher habe ich den 1 cm sofort beim Ärmel berücksichtigt und die Seitennaht 1 cm unterhalb der Ansatzlinie (1 cm neben der ersten Senkrechte im Rechteck) markiert und auch die flache Kurve von Ärmelmitte bis zur Seitennaht gezeichnet.


Bei dieser Art Ärmel ist es jedoch auch möglich das Vorder- oder Rückenteil an das Ärmelrechteck zu legen und dann die Rundung einfach nachzuzeichnen.









An meinen Papier-Schnittteilenergänze ich immer Naht- und Saumzugaben. 
Entlang dieser Zugaben schneide ich die fertig konstruierte Ärmelhälfte aus und knicke diesen ausgeschnittenen Teil entlang der Ärmelmittellinie einfach auf die andere Seite.


Ihr könnt jetzt sofort entlang der Außenlinie den anderen Ärmelteil ausschneiden oder aber ihr zeichnet euch erst die Umrandung auf Papier und schneidet den Ärmel dann aus. 


Den Ärmel jetzt nur noch aus Stoff ausschneiden, an die Armansatznaht von Vorder- und Rückenteil nähen. Seitennähte verschließen, umsäumen und Shirt anziehen und ....

stolz sein und sich über sein neues Shirt freuen!!!!






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