Unser #Kastenpulli01

Heute gibt es für euch ein kleines Tutorial zur Erstellung des #Kastenpulli01

Ein Pulli, der sich wirklich ganz schnell konstruieren lässt - ohne Konstruktionskenntnisse
Ein Pulli, der unglaublich viele Variationsmöglichkeiten bietet (sei es vom Ausschnitt her oder aber
von Weite und Länge her)
Ein Pulli, der je nach vernähtem Stoff immer wieder anders wirkt
Ein Pulli, der superbequem ist und
ein Pulli, der schneller genäht, als gekauft ist.


Wie sieht der #Kastenpulli01 aus?

Hier hab ich mal für euch eine Zeichnung angefertigt.



Alles was ihr für die Konstruktion an Maßen benötigt, ist eure Spannweite von Arm zu Arm bzw. von dem Punkt aus, an dem euer Ärmel enden soll

Ok... die folgenden Maße benötigen wir auch noch: 
- Oberarmumfang
- Umfang von der Stelle, wo der Ärmel enden soll
- Halsumfang (erinnert euch an das Mindestmaß!)
- wie weit möchtet ihr den Pulli haben
- wie lang soll der Pulli werden


Um die Spannweite zu ermitteln, nimmt ihr das Maßband und befestigt es am besten mit einem Klebeband an der Stelle, wo der Ärmel, enden soll und zieht es über den Rücken zum anderen Arm.
Dieses Maß notiert ihr euch.

(was schau ich hier denn so ernst? oder
doch eher konzentriert ...;-) )
 

Zur Weitenermittlung halte ich mir meinen Stoff mal wieder an.
Mein Stoff hat eine Stoffbreite von 1,40 m. Ich mag es nicht gaaaaanz so weit und entscheide mich daher Vorder- und Rückenteil mit einer Weite von 0,70 m inkl Nahtzugaben von 0,7 mm zuzuschneiden. Diese Weite passt sowohl im Brustbereich, als auch um meinen Bauch bzw. Hüftbereich herum und hat dann immer noch ausreichend Bewegungsfreiheit





Jetzt geht nur noch um die Länge.
Wie kann ich diese nun gut feststellen? Hier hilft mir #ClauTina.


Hier zeichne ich mir den Pulli in der gewünschten Länge auf und sehe dann sofort, wo mein Pulli enden soll.
Ich lasse diesen in Höhe der Hüftknochen enden , da ich meinen #Kastenpulli01 sicherlich mit einem längeren Top darunter kombinieren möchte. Wenn ihr euch nicht sicher seid, wie lang ihr den Pulli haben möchtet, schneidet lieber etwas länger zu, auch wenn ihr am Ende möglicherweise wieder etwas wegschneiden müsst. Doch das Wegschneiden ist einfacher und sieht am Ende besser aus, als wenn man ein breites Stoffstück annähen muss (wobei auch hier ein Bündchen schon wieder eine ganz andere Wirkung erzielen kann.

Ihr schneidet euch also zunächst zwei solcher Rechtecke zu, mit dem selbst überlegten Weiten - und Längenmaß zu.




Warum haben wir am Anfang die Spannweite ermittelt?
Diese benötigen wir jetzt.
Für meinen Pulli habe ich mir eine Spannweite von z. Bsp. 1,26 m überlegt. Die Armlänge entspricht in diesem Fall einem 3/4 Ärmel.

Jetzt nutze ich folgende Formel

Spannweite abzüglich Pulliweite (ohne Nahtzugabe) = X
1, 26 abzüglich 0,68 m (2 x 7 mm Nzgb habe ich von den 0,70 m abgezogen) = 0,58 m 
Das Ergebnis dividiere ich jetzt noch durch 2, da dieses ja auf 2 Ärmellängen zu verteilen ist.
0,58 m : 2 = 0,29 m
Das ermittelte Ergebnis ist jetzt die Ärmellänge pro Arm (achtet darauf, dass ihr hier noch einen evtl. Saum noch hinzufügt)

Für den Ärmelzuschnitt habe ich euch hier mal 3 Varianten aufgezeichnet.

Einmal könnt ihr den Ärmel beidseitig abgeschrägt zum Ärmelsaum zuschneiden. Hier ist es nur so, dass ihr dann am Ärmel obendrauf eine Naht haben werdet. 
Diese Naht ist nicht jedermanns Sache von daher gibt es natürlich auch eine Ärmelform ganz ohne Naht.

Ihr könnt diese im Bruch zuschneiden. Die zuvor gezeigte leicht diagonale obere Linie vom Ärmel  zum Ärmelsaum hin, zieht ihr in diesem Fall waagerecht weiter bis zum Ärmelsaum und ihr schrägt nur die untere Seitennaht ab.
Achtet hierbei darauf, dass der Oberarm wirklich Platz hat (je nach verwendeten Stoff, fügt ihr an dem Oberarm eine Bewegungszugaben von 1 - 4 cm oder auch mehr hinzu)
Auch die Saumweite bestimmt ihr und hierfür messt ihr den Umfang des Armes an der Stelle, an der der Ärmel enden soll. Beim Zuschnitt des Ärmels im Bruch nimmt von den vorgenannten Maße nur den hälftigen Umfangswert. 




Möchtet ihr den Ärmel nicht im Bruch zuschneiden, sondern als Ganzes - kein Problem. 
Den Ärmel zeichnet ihr genauso wie zuvor, nur eben noch auf die gegenüberliegende Seite übertragen und ihr müsst in diesem Fall das vollständige Umfangsmaß nehmen.



Was fehlt jetzt noch?
Eine Entscheidung, wie ihr euren Halsausschnitt haben möchtet
Das Mindestmaß des Halsumfangs ist hier auch als Orientierung für den Ausschnitt zu nehmen. Markiert euch auf dem Stoff, den Mittelpunkt für die Halslochmitte und dann seid kreativ.
Ob Rundhalsausschnitt, U-Boot Ausschnitt, V-Ausschnitt, oder auch Rollkragen .... alles ist mit diesem Schnitt möglich.
Den Halsausschnitt könnt ihr mit Beleg versäubern, mit Bündchen versehen oder je nach Stoff auch offenkantig lassen ... ganz nach eurem persönlichen Geschmack.




Das Zusammennähen der einzelnen Teil ist jetzt quasie in wenigen Minuten geschafft. 
Möchtet ihr den Halsausschnitt mit Belegen versäubern, überlegt, ob ihr diese bereits vor dem Zusammnennähen der Schulternähte annäht.
Ansonsten Schulternähte zusammennähen, ggf. noch von rechts absteppen wer mag.
Auf den Ärmeln markiert ihr euch am Ärmelansatz die Ärmelmitte. Die Armelmitte steckt ihr auf die Schulternaht und steckt den restlichen Ärmel ohne zu dehen auf Vorder- und Rückenteil fest. Achtet darauf, dass diese an gleicher Stelle ende.
Tipp,... ihr könnt euch auch vorab auf dem VT und RT eine Markierung an der Stelle machen, an der der Ärmelansatz ist (erinnert euch, ihr habt ja das hälftige Maß vom Armansatz!)
Den Ärmel dann festnähen

Anschließend von Armelsaum bis zur unteren Saumkante von VT und RT den Pulli zusammennähen.

Jetzt könnt ihr entscheiden, ob ihr ein Bündchen annähen oder den Saum nur einschlagen möchtet.
Und schwupp .... Pulli fertig! Na wenn das kein flottes Projekt ist, oder?

Aus dem Pulli lassen sich unendlich viele Variationen nähen. Sogar eine Jacke könnt ihr daraus nähen.
Seid kreativ und zeigt uns euren persönlichen #Kastenpulli01

Je nach verwendetem Stoff wirkt der Pulli wirklich immer wieder anders.
Einen kuscheligen Pulli könnt ihr euch in dieser Art z.Bsp. aus Strickstoff nähen und einen Hingucker wird es sicherlich geben, wenn ihr so einen Pulli aus einem Jersey Panel vernäht, wie ihr sie beispielsweise im shop von Claudia findet. Gerade solche Panele eignen sich wirklich hervorragend für solch klare Schnitte.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Nacharbeiten und hoffe so einige #Kastenpulli01 mal entdecken zu können!





















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