#Kastenpulli01 bekommt Flügel

Den Schnitt für den #Kastenpulli01 habe ich euch in einem vorherigen Beitrag hier im blog bereits erklärt, wie ich diesen angefertigt habe
In der Nähgruppe #NähmodeÜ40 wurden bereits die ersten Exemplare genäht und auch genäht. Es ist einfach großartig zu sehen, was ihr aus diesem einfachen Schnitt auch herauszaubert.
Das Annähen der Ärmel fällt einigen beim #Kastenpulli gar nicht so einfach, da die Seitenkanten von Vorder- und Rückenteil genau im rechten Winkel zur Ärmelnaht verlaufen und es kann schnell passieren, dass die Nahtzugaben beim Zusammennähen nicht glatt bleiben und dann ein "Knubbel" entsteht. Ist natürlich gar nicht schön und wenn es schon so einen einfachen Schnitt gibt, soll auch das Zusammennähen einfach bleiben. 
Somit habe ich dem #kastenpulli01 einfach Flügel verpasst. Die Flügel sind in diesem Fall lediglich eine Ärmelansatznaht von 2 cm Breite und natürlich könnt ihr bestimmen, wie lang dieser Ärmel (Flügel) sein soll. 






Achtet darauf, dass der Mindestumfang der Oberarmumfang zzgl. Bewegungszugabe sein muss und da wir den Ärmel an Vorder- und Rückenteil ansetzen, benötigte ihr jedweils den hälftigen Betrag vom geplanten Armumfangswert.


Da sich Vorder- und Rückenteil nur durch den Halsausschnitt unterscheiden, ist auch nur ein Schnittteil erforderlich. Auf diesem zeichnet ihr einfach den rückwärtigen Halsausschnitt, sowie den Halsausschnitt für das Vorderteil auf.
Zunächst empfehle ich das Rückenteil zuzuschneiden. Anschließend schneidet ihr an eurem Papierschnitt den Teil bis zum vorderen Halsausschnitt ein (nicht ab!) und klappt den oberen Teil vom rückwärtigen Ausschnitt einfach zur Seite. 
Ich zeichne mit an meinen Papierschnitten gleich immer die Nahtzugabe mit ein. Für mich ist der Stoffzuschnitt dann schneller und einfacher. Doch natürlich hat hier jeder sein eigenes bevorzugtes handling. Ob ihr den Papierschnitt mit oder ohne macht, bleibt natürlich ganz euch überlassen. Wichtig ist nur, dass diese auf dem Stoffteil ist!




Vorderteil und Rückenteil sind zugeschnitten und ich nähe zunächst die Schulternähte zusammen.
Anschließend stecke ich mir lediglich erst einmal die Seitennähte zusammen um zu schauen:
- ist die Weite ok
- wie ist die geplante Ärmelweite
- wie lang muss am Ende mein Ärmel werden

Ich habe mich hier zum Vernähen eines Wollmischgewebes entschieden. Diesen habe ich zunächst komplett versäubert, da ich sonst hier ein Fadenwirrwarr gehabt hätte. Auch sonst bin ich jemand, die gerne ihre Stoffteile erst versäubert und dann zusammennäht. Dadurch fallen mir evtl. spätere Änderungen einfacher und ich mag es einfach, wenn die Nahtzugaben glatt auseinerandergebügelt sind (vor allen bei dickeren Stoffen). Auch hier gilt natürlich ... jeder so, wie er es mag! 
Zusammengesteckt gefällt mir mein Oberteil und dann ist mir doch glatt eingefallen, dass ich noch ein webband von https://www.nilibyclaudiashome.com/ habe. Farblich passt es perfekt. 
Somit plane ich gleich ein, dieses auf die Ärmel aufzunähen.



Da ich jetzt durch die Anprobe genau den Ärmelansatz sehe, nehme ich mir mein Maßband zur Hand und messe mir die Länge aus, die ich für meinen Ärmel benötige. 

Gar nicht so einfach, das alleinige Messen. Wer Schwierigkeiten hat, nimmt einfach einen Klebestreifen zur Hilfe und klebt sich das Maßband an der Ärmelansatznaht an und kann so dann die Länge mit angewinkeltem Arm auch gut alleine messen. 


 

Ärmellänge habe ich also ausgemessen und jetzt geht es an die Ärmelkonstruktion.

Ich habe ja bereits die Ärmelweite an Vorder- und Rückenteil angeschnitten und diese Weite entspricht auch der geraden Ansatznaht des Ärmels.
Damit euch das Annähen des Ärmels an Vorder- und Rückenteil einfach fällt, solltet ihr zunächst von der Ärmelansatznaht 1 cm eine gerade Linie zeichnen und danach erst mit der Ärmelschrägung beginnen. Dieser 1 cm ist die Nahtzugabe (solltet ihr mit einer Nzgb von 0,75 cm arbeiten, dann reicht eine Senkrechte auch mit diesem Maß) 



Wenn ihr ein Webband auf den Ärmel aufnähen möchtet, dann ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt dafür!

Jetzt ist die Ärmelmitte zu markieren und diese setzt ihr genau auf die Schulternaht von Vorder- und Rückenteil und näht den Ärmel dann auf den "Flügel" Armansatz an


Die Seitennähte können danach komplett in einem durch von Ärmelsaum bis zur unteren Saumkante zusammengenäht werden. Hier mal ein Foto, das zeigt, wie sich durch diesen 2 cm breiten "Flügel" (Ärmelansatz) die Naht wirklich einfach zusammennähen lässt ohne, dass sich hier die Nahtzugaben knubbeln. 












Damit habe ich mein Grundgerüst für den #kastenpulli01 fertig! 
Natürlich fehlen noch Bündchen an Arm und Saumkante und auch der Halsabschluss ist noch fertig zu stellen.



meinen passenden Bündchenstoff habe ich bereits hier:

für die Länge des Ärmelbündchens nehme ich mir nochmal mein Maßband und messe mir nach, wie lang ich dieses haben möchte.




Mit angenähtem Bündchen sah der Pulli zunächst so aus! 






















Mir war der Pulli dann so zu lang und der Ärmel zu kurz!!!! Na,und die geplante Kapuze fehlte auch noch.

Also erstmal wieder Schere in die Hand genommen und Bündchen abgeschnitten und den Pulli gekürzt. Doch wie bekomme ich jetzt den Ärmel länger ???
Da ich die Kapuze mit einem beige/goldenen Stoff füttern möchte, habe ich mir aus dem Rest von diesem Stoff einfach einen Stoffstreifen in doppelter Breite des Ärmelbündchens zugeschnitten, natürlich länger! und die obere Kante gekräuselt. 
Die gekräuselte Naht dann an der oberen Kante vom Bündchen angenäht und die Ärmellänge gerettet. Mir gefällt es jetzt sogar noch besser, als nur mit dem Bündchen. 

Schlußendlich habe ich mir an meinen Kastenpulli noch die Kapuze genäht. 
Da der Stoff schon ein gewisses Gewicht hat, zog er sich etwas nach unten und den tiefen Ausschnitt fand ich dann für diese Art Pulli irgendwie auch nicht mehr passend.

Ich hab mir dann einfach einen Einsatz - ebenfalls aus dem restlichen gold/ beigen Stoff angefertigt und hab es somit auch dann vorne geschlossener und wärmer.




Ihr seht also, trotz scheinbar 
guter Planung ergibt sich im Laufe des Nähprozesses immer noch eine Änderung.

Also gibt nicht zu schnell auf, wenn mal etwas nicht so passt, wie es sollte. Hier ist eure Kreativität gefragt und sicherlich könnt ihr euer Kleidungsstück dann retten.

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