Sichtweise/ Gedanken zum Probenähen

Zwei Wochen war es hier im blog nun ruhig, was aber nicht heissen soll, dass ich nicht kreativ war.

Momentan läuft einiges im Bereich Probenähen. Infolgedessen ist auch bei facebook in einigen Gruppen - u.a. auch in der von mir ins Leben gerufenen Gruppe "Nähmode Ü40" auch so manche Diskussion ins Leben gerufen worden.

Es wird darüber diskutiert, inwieweit ein "Nicht - Profi" überhaupt in der Lage ist, ein Schnittmuster zu erstellen. Welche Kenntnisse sind eigentlich für einen erfolgreichen Schnitt erforderlich?
Sind wir, als Probenäher, überhaupt noch kritisch genug gegenüber einen Schnitt oder bewerben wir uns einfach, weil wir auch eine Chance bekommen möchten, dabei zu sein bzw. unser Nähkönnen zeigen zu dürfen? immerhin gibt es ja schon einige "grosse Namen", die viel beim Probenähen dabei sind und auch tolle Modelle präsentieren.



Für mich persönlich kann ich sagen, dass ich mich immer dann für ein Probenähen beworben habe, 
wenn ich hinter dem Schnitt auch stehen konnte. Immerhin mache ich ja auch später Werbung für den Schnitt und ggf. werde ich mit dem Schnitt dann für andere auch in Verbindung gebracht.

Rein technisch gesehen, glaube ich tatsächlich, dass es möglich ist, einen Schnitt zu erstellen. Doch sollten wir uns nicht alle fragen, warum es dann noch eine mehrjährige kostspielige Ausbildung gibt? Wenn es doch so einfach ist, wäre theoretisch jeder in der Lage, Schnittmuster herzustellen.
Doch sind wir durch die Menge der Schnittmuster mitlerweile wirklich so unkritisch geworden? 





Wer von den Schnittmusterherstellern kann mir wirklich etwas über die Eigenarten von den unterschiedlichen Stoffarten sagen, oder aber wie sich eine Veränderung in dem und dem Bereich auf den Schnitt auswirkt. Bei körperlichen Abweichungen, ist der Hersteller in der Lage zu sagen, was ich für mich speziell so ändern muss, dass mein Kleidungsstück auch sitzt? Warum werden vordergründig nur Schnitte für dehnbare Stoffe erstellt? Könnte es sein, dass da bestimmte Fehlkonstruktionen gar nicht auffallen?



Viele Gedanken, die mir momentan im Kopf herumschwirren und zu denen ich sicherlich noch das Ein oder Andere demnächst ausführlicher schreiben möchte.

Zwei Ergebnisse aus den letzten Probenähen habe ich hier bereits gezeigt. Ich spreche hier die "grosse Anna" von "Himmelblau" an. Einen Schnitt, den ich wirklich gerne probegenäht habe und der mich am Ende sogar dahingehend überzeugt hat, dass ich auch grosse Puffärmel ziemlich cool finde.




Nachdem ich hier das Shirt und das Longshirt bereits gezeigt habe, locke ich nun mit der nächsten Anna den Frühling. Dieses Mal in einer Kleidversion, was ich hoffentlich bald mit passender Leggings tragen kann.



 

Vernäht habe ich hier den "Big Dots" von Lillestoff 
und einen
Jerseystoff in (senf-) gelb. 
Beide Stoffe habe ich bei Tante Hilde erworben. 
Wie immer in super weicher und toller Qualität!



In den nächsten Wochen kann ich hier wieder einiges Neues präsentieren. Es sind tolle Sachen im Rahmen vom Probenähen entstanden. Ja und es sind auch Sachen bei, von nicht gelernten Schneiderinnen, die sich mit der Herstellung aber wirklich viel Mühe gegeben haben und die auch jederzeit bereit waren bzw. sind sich konstruktive Änderungsvorschläge anzuhören und diese auch umgesetzt haben.





Probenähen heisst für mich nicht nur, dass ich ein Teil nähe, sondern mich auch mit dem Schnitt auseinandersetze. Komme ich mit der Anleitung klar, ergeben sich Rückfragen, habe ich Vorschläge, kann ich diese anbringen, wie wird mit Kritik umgegangen?


Beide Seiten sollten für sich abschätzen, wo die Grenzen liegen. Ich kann auch mit einer Schere umgehen, aber noch lange keine Haare schneiden, bzw. so, dass man es Frisur nennen könnte. Bestimmte Handlungen sollten einfach dem Kunsthandwerker zugesprochen werden. 




Heute bin ich mit der von mir heißgeliebten "grossen Anna" dann auch endlich mal wieder dabei,  bei RUMS .


Kommentare